Ein Eintrag
zu EvB/B 196/203
im Register
Signaturen
(erzeugt 2023-12-15 18:08)
Signatur: EvB/B 196/203
Absender nicht genannt, aber eindeutig identifizierbar.
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1045c/Dok. 0000867
Bezugnahme auf das Gespräch während Paul Ehrlichs Begräbnisfeier und B.s Brief vom 05.10.1915. H. entschuldigt die von B.s Plänen abweichenden Entscheidungen damit, dass "Geschäftsleute doch manche Schwierigkeiten des kaufmännischen Betriebs höher einschätzen" als B. Wiederum zu B.s Plan, das Diphtherieserum durch Ausschaltung des privaten Zwischenhandels und Schaffung einer staatlichen Organisation zu verbilligen. H. plädiert für die Beibehaltung des Apotheken- und Drogistenverkaufs, auch die staatliche Organisation sei im Ganzen gesehen nicht preisgünstiger. Doch sei nach Meinung H.s die vom Staat festgesetzte Kontrollgebühr "unangemessen hoch". Mit dem billiger herzustellenden Tetanusserum stehe man "jetzt im Kriege einem [Wort unterstrichen] Gross-Abnehmer, der Heeresverwaltung, gegenüber", den man beim Diphtherieserum nicht habe. Bitte an B., eine Herabsetzung der Kontrollgebühren durchzusetzen, Bereitschaft; der Farbwerke, den anaphylaktischen Index zu senken und den zulässigen Proteingehalt auf etwa neun Prozent herabzusetzen. Kompromissvorschlag bezüglich der Streitigkeiten wegen unlauteren Wettbewerbs (Jacobinski solle sich verpflichten, "sich künftighin derartiger Bemerkungen, wie sie ihm seitens der Farbwerke vorgeworfen sind, strengstens zu enthalten") und Angebot zur Teilung der Prozesskosten. - Einer Konvention zwischen den Farbwerken und den Behringwerken steht H. skeptisch gegenüber, da noch weitere Serumproduzenten (Sächsisches Serumwerk, Ruete-Enoch, Merck) existierten, die ebenfalls nicht dem preußischen Ministerium unterstünden. H. begrüßt jedoch B.s Vorschlag der gegenseitigen Unterstützung in der Diphtherieserumproduktion (Abgabe von Kulturen, Aushilfslieferungen etc.).