Nach Rücksprache mit Behring teilt Siebert mit, dass die Preisherabsetzung für Diphtherieserum nicht das "Endziel" sei und dass man mit den Höchster Farbwerken [= Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning] zu einem "annehmbaren Kompromiss" kommen wolle. Das Angebot des erhöhten Rabatts könne man "einfach weiter laufen lassen", gleichzeitig aber Verhandlungen mit der Direktion der Farbwerke aufnehmen. Grundlage des Kompromisses sei die Sprengung des "jetzt bestehende[n] Syndikats und Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Serumproduzenten." - Rückfragen zur Einverständniserklärung vom 25.06.1895: Dauer der Gültigkeit? Gewinnchancen bei einem Prozess? Zum Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs. - Die "unvorsichtige Art" der von den Farbwerken geführten Verhandlungen deute darauf hin, "dass momentan nicht sehr geschäftskluge, bezüglich [sic!] diplomatisch geschulte Herren am Ruder sind, was für etwaige Verhandlungen von uns durch ganz besondere Höflichkeit und scheinbare Konzessionen ausgenutzt werden sollte". Behring halte sich momentan zurück, um "für spätere Zeiten den Vorteil der noch bestehenden freundschaftlichen Beziehungen mit Höchst nicht preiszugeben". Übergeordnetes Endziel sei für Behring die "Ausschaltung der übrigen Konkurrenzfirmen durch eine zweckentsprechende Verständigung" mit den Farbwerken.