Ein Eintrag
zu EvB/B 192/353
im Register
Signaturen
(erzeugt 2023-12-15 18:07)
Signatur: EvB/B 192/353
(Briefe : Behringwerke)
Briefkopf: "Behringwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung Bremen und Marburg, Bremen, Altenwall 21"
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1528
In der Sitzung des Aufsichtsrats vom 16.01.1915 sei beschlossen worden, "das Projekt der Umwandlung der Behringwerke nach dem Vorschlage der Deutschen Nationalbank zu akzeptieren". Söder habe sich mit einer Frist von drei Tagen den Ansichten des Aufsichtsrates anschließen sollen. Bei einer vorgeschlagenen Besprechung mit Strube sei dieser auf Tage nicht in Bremen gewesen, so dass Söder nun schriftlich Stellung beziehen wolle und müsse. Wie Siebert wolle er jede Verantwortung für die Umwandlung ablehnen, "weil durch das geplante Unternehmen dem Deutschen Reiche der Anspruch auf Kriegsgewinnsteuer entzogen bezw. verkürzt werden soll". Dies sei nach seiner Information der Hauptgrund für die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Es widerstrebe seinem "vaterländischen Empfinden auf das Entschiedenste, eine Massnahme gutzuheissen, welche ausgesprochenermassen von dem moralisch nicht zu billigenden Wunsche diktiert ist, dem Reiche auf Umwegen zu entziehen, was ihm zukommt". Er könne sich nicht vorstellen, "dass Herren, wie Excellenz von Behring und Dr. Strube (als Bankier), es mit ihrem Ansehen und Ruf vereinbaren wollen, vor der Oeffentlichkeit, die sich etwa mit dieser Angelegenheit befassen wird, eine solche Transaktion zu vertreten". Und er könne sich nicht denken, "dass die Nationalbank, an deren Spitze ein Preussischer Generalkonsul steht und deren Aufsichtsratsvorsitzender der Präsident der Norddeutschen Lloyd ist [= Carl Hubert Cremer], die Gefahren einer öffentlichen Auseinandersetzung oder behördlichen Untersuchung der Angelegenheit auf sich nehmen wollen". Söder wünsche ausdrücklich nicht in die Angelegenheit verwickelt zu werden, es sei ihm unmöglich, "auf das Ansinnen des Aufsichtsrats einzugehen und [sich] dazu herzugeben, als Vorstand der neu zu gründenden Aktiengesellschaft zu fungieren". Die Konsequenzen seiner Stellungnahme seien ihm bewusst, die Interessen der Gesellschaft wolle er in jeder erforderlichen Form "mit aller Entschiedenheit [...] vertreten und [...] wahren". - Zudem Einspruch gegen ungerechtfertigte Kritik vonseiten Behrings ("fortgesetztes Begehen von Dummheiten").
Notation: 2.4.1.1 - Werkskorrespondenz