Direkt zum Inhalt
 
 
emotio_behring.jpg
 
  Startseite  
 
  • Print this page
  • create PDF file

Ein Eintrag zu EvB/B 192/173
im Register Signaturen

(erzeugt 2023-12-15 18:07)


Signatur: EvB/B 192/173

Brief an die Mitglieder des Aufsichtsrats der Behringwerke Marburg / Behringwerke, [William Söder]
Marburg, 08.02.1915. – masch. m. hs. Korr., 5 S. (Durchschlag)

Briefkopf: "Behringwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung Bremen und Marburg, Marburg/ Lahn")

Absender nicht eindeutig identifizierbar, vermutl. Wiliam Söder.

Ländercode UNIMARC: XA-DE

Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1527

Zum Konventionsvertrags zur Produktion von Diphtherieheilmittel. Behring könne sich "unter keinen Umständen" mit dem Vertrag einverstanden erklären. Durch den Frankfurter Vertrag verliere die Gesellschaft [= Behringwerke] "das wirksamste Kampfmittel", ohne ein Äquivalent zu erhalten. Die Bezeichnung "Behring's Diphtherieheilserum" biete keinen Absatzvorteil, da alle deutschen Sera durch eine staatliche Prüfung liefen. Entscheidend für die Behringwerke sei der Erhalt eines höheren Rabatts. Die Einführung des neuen Immunserums [welches?] in der Praxis sei kostspielig, doch solle man die Ausgaben "wegen der Gewinnchancen für die Zukunft nicht scheuen". Behring sei der Meinung, "dass im Falle unseres Nichteintretens in die Convention und eventuell bis zu unserm Eintritt wir rücksichtslos durch Gewährung höherer Rabatte an Krankenhäuser uns Aufträge zu verschaffen hätten". Man könne vermöge der günstigen Produktionsbedingungen dem Diphtheriepreis um 33 1/3 % vom 1. April an senken; dies sei den Ministerien und staatlichen Krankenhäusern mitzuteilen. Behrings Stellungnahme sei "unvereinbar mit den Beschlüssen der Frankfurter Konferenz", der Eintritt in die Konvention sei unmöglich geworden. "Das einzig wirksame Kampfmittel, die Unterbietung, bei welcher wir [Wort unterstrichen] gegenüber unserer jetzigen Finanzlage nur zu gewinnen, die Gegner [Wort unterstrichen] aber nur zu verlieren haben, wird schwer wieder zu gewinnen sein." Behring beklagt den Konventionsbeschluss auch deshalb, weil dieser das Gegenteil der in der letzten Aufsichtsratsitzung (vom 04.02.1915) ausgesprochenen Ratschläge darstelle; Behring sei nicht imstande, sich immer von neuem durch langatmige Reden und aufreibende Schriften sich mit seiner sachverständigen Meinung erst durchkämpfen" zu müssen. - Behring droht, sich auch wegen der Diskussion über Unterkunftsräume für Pferde und die Nutzung des Gutes in Marbach zurückzuziehen und "für längere Zeit aus der Ferne" die weitere Entwicklung der Behringwerke zu beobachten. - Über Behrings literarische Pläne (Lehrbuch, gesammelte Abhandlungen) und geplante Aufenthalte in Kurorten. Regelungen bei längerer Abwesenheit von Marburg (betreffend das Hygiene-Institut, den Militärstall, Fortführung des Milchvertriebs).

Feedback

Zuletzt aktualisiert: 26.06.2012 · evb

 
 
Fb. 20 - Medizin

Emil-von-Behring-Bibliothek / Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin,
Bahnhofstraße 7, D-35037 Marburg Tel. 06421/28-67088, Fax 06421/28-67090, E-Mail: evb@staff.uni-marburg.de

URL dieser Seite: https://www.uni-marburg.de/de/fb20/bereiche/methoden-gesundheit/evbb/der-nachlass-emil-von-behrings/nachlassdatenbank/recherche

Impressum