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zu bolle, carl [1832-1910] BEHANDELTE PERSON
im Register
Personen und Körperschaften
(erzeugt 2023-12-15 18:15)
Signatur: EvB/L 253
Beil. 1 (Dr., 15 S.): "Zur Chemie der Tubercelbacillen" / Wilhelm G. Ruppel
Beil. 2 (Dr. m. eh. Erg. und Stempel "Gottlieb Gistel & Cie. Wien. 9t. Nov. 98", 16 S.): "Allgemeine Therapie der Infectionskrankheiten" / Emil von Behring. Sonderdruck mit eh. Erg. auf S. 1: "Nach einem Vortrag gehalten am Geburtstag Snr. Majestät 1897 [= 27. Januar] in der Aula der Marburger Universität".
Beil. 3 (Dr., 10 S.). : "Mittheilungen aus dem Institut für experimentelle Therapie" / Emil von Behring. 1898. Sonderdruck: "I. Autoreferat von Prof. E. Behring über seinen am 12. April 1898 in der mikrobiologischen Section des Congresses für Hygiene und Demographie in Madrid gehaltenen Vortrag" zur Tuberkulosefrage.
Beil. 4: fehlt
Beil. 5 (masch. m. hs. Korr., 4 S. (Durchschlag)): Br., [Emil von Behring?] an unbekannten Empfänger, Marburg, 21.02.1898: Antwort auf eine Mitteilung vom 18.02.1898, betreffend die Nichtbewilligung von "Geldmitteln zur Ausführung on Pest-Immunisierungsversuchen an grossen Tieren, und zur Gewinnung von Pestantitoxin". Außerhalb Marburgs sei ein Stall eingerichtet worden, in welchem Untersuchungen an Pferden, Rindern und Ziegen durchgeführt würden, Wernicke werde darüber publizieren [nicht erfolgt]. Die Pestversuche würden jedoch zugunsten von Versuchen zugunsten der Tuberkulosebekämpfung aufgegeben mit der Hoffnung, ein Tuberkuloseantitoxin zu gewinnen. Diese Versuche würden von B. "persönlich und im Verein mit den Höchster Farbwerken [= Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning]" aufgewandt. Sowohl die Landwirtschaft als auch der "durch tuberkulöse Rinder gefährdete Mensch" habe Interesse an der Bekämpfung der Rindertuberkulose. B. hoffe auf Zusammenarbeit mit Professor Schütz oder Professor Dieckerhoff in Berlin. Auflistung der entstehenden Kosten für Stall und Versorgung der Tiere [mit Rechenfehler!]. Die "kostspieligen Tuberkulosegifte" stelle B. unentgeltlich zur Verfügung. B. bittet außerdem darum, durch finanzielle Zuschüsse die Abteilung für experimentelle Therapie vom Hygieneinstitut zu trennen (Abrechnung des Gas- und Wasserverbrauchs).
Beil. 6 (fr. Hd. m. eh. Unterschrift, 2 S.): Br., Kurator der Universität Marburg [Steinmetz] an Emil von Behring, Marburg, 08.06.1898. Briefkopf: "Der Königliche Kurator der Universität. Marburg": Antwort auf B.s Gesuch vom 02.04.1898: Für Versuche zur Bekämpfung der Rindertuberkulose erhalte B. aus dem laufenden Etat 9.000 Mark. Eine weitere Förderung sei abhängig vom Erfolg der jetzt durchgeführten Versuche. Der Tierärztlichen Hochschule in Berlin sei "zur Anstellung von Versuchen zur Erprobung der Behringschen Heilmethode an Rindern" ein Betrag von 40.000 Mark zur Verfügung gestellt worden.
Beil. 7 (masch. m. hs. Korr, 3 S. (Abschr., Durchschlag)): Br., [Emil von Behring] an unbekannter Empfänger ["Geheimrath"], Marburg, 17.07.1898: Brief B.s zur Rindertuberkulose. Über Versuche und Vorversuche mit verschiedenen Präparaten (u.a. Kochs Tuberkulin), die von B. und Ehrlich "sorgfältig [...] geprüft" seien. Die Präparate seien an Hühnern und Gänsen geprüft, die Wirkung auf Pferde und Rinder (gesund und tuberkulös) sei bekannt. Beschreibung der Vorversuche und den Einsatz der Kurvenblätter.
Beil. 8 (eh. m. nachträgl. Anstr., 3 S.): Br., Schütz an Emil von Behring, Berlin, 29.09.1898: Mitteilung über die Ergebnisse der durchgeführten Versuche ("muß ich Ihnen mitteilen, dass die behandelten Thiere besser aussehen als die nicht behandelten Thiere"). Kreistierarzt Niebel sei der ihm übertragenen Aufgabe in jeder Hinsicht gewachsen. Zur "Kuh 10"; Geschäfte mit Bolle.
Beil. 9: Br. von Schütz, 14.12.1898 (fehlt)
Beil. 10 (Dr. m. hs. Anstr., 15 S.): "Über experimentell begründete ätiologische Therapie" / Emil von Behring. Sonderdruck aus: Verhandlungen des XV. Congresses für Innere Medicin zu Berlin. Wiesbaden: Bergmann, 1897: nach einem Vortrag B.s auf dem 15. Kongress für Innere Medizin in Berlin (1897) zur Therapie der Infektionskrankheiten. Bezugnahme auf Hahnemann, Virchow, Bretonneau, Binz und andere
Beil. 11 (masch. m. hs. Korr., 2 S. (Abschr., Durchschlag): Br., Emil von Behring an [Wilhelm Schütz], Marburg, 15.12.1898: B.s letzter Brief hätte Koch nicht vorgelegt werden sollen. B. wolle in den Weihnachtsferien nach Berlin kommen, um die dortigen Rinder in Augenschein zu nehmen ("eigene [Wort unterstrichen] Beobachtungen"). Er wolle Kitashima mitbringen. Der Kultusminister erwarte B.s Bericht über die Heilversuche am 20.01.1899. Falls B. von Schütz kein "plein pouvoir" erhielte, müsse er sich allein auf die Marburger Beobachtungen stützen. Die Prüfung des Rotzgiftes solle in München vorgenommen werden.
Beil. 12 (masch. m. eh. Korr. u. Erg., 2 S. (Durchschlag)): Br., Emil von Behring an unbekannten Empfänger [Robert Koch?], Marburg, 15.12.1898: Bezugnahme auf einen Brief von Schütz (erhalten am 15.12.1898). Das Programm zur Bekämpfung der Rindertuberkulose könne zwar ohne Schütz, nicht jedoch ohne B. zu Ende gebracht werden. "Unbeschadet mancher bestehender Differenzen" wolle B. [von Koch?] eine "von Ihnen zu bestimmende Controle [!] der von mir in den nächsten 4 Wochen in Aussicht genommenen Rinderversuche, und Ihr Superabitrium bei der Beurteilung der Prüfungsergebnisse erbitten". B. sei ab 22.12.1898 in Berlin.
Beil. 13: fehlt
Beil. 13a (eh., 2 S.): Br., Sterneberg an Wilhelm Schütz, Berlin, 09.05.1898: Sterneberg teilt mit, dass B. glaube, "ein wirksames Heilmittel gegen die Rindertuberkulose erfunden zu haben. Er hält es jedoch für rathsam, dieses Mittel nicht eher der Oeffentlichkeit zu übergeben, als bis durch Versuche unter sachverständiger Leitung der heilerfolg in einwandfreier Weise festgestellt ist und die Heilvorgänge an den tuberkulösen Rindern weiter wissenschaftlich erforscht sind." Da Schütz sich bereit erklärt habe, die Leitung der Versuche zu übernehmen, werde ein Sonderfond von 40.000 Mark genehmigt.
Beil. 14 (eh., 2 S. (Entw.)): Br., Emil von Behring an Wilhelm Schütz, Marburg, 20.12.1898: Antwort auf Schütz' Brief vom 17.12.1898, wonach Schütz nicht in der Lage sei, "mich nach meinem Ermessen meine Tuberkulosegiftpräparate aussuchen zu lassen. Ich meinerseits kann unter diesen Umständen bloß abwarten, ob ich auch entgegen Ihrem Willen durch Verfügung von maßgebender Stelle aus die Ausführung meines Behandlungs u. Untersuchungsplanes für die tuberkulösen Rinder in Berlin [durchführen] kann." B. bittet darum, von seinen in Berlin befindlichen Präparaten "keinerlei Gebrauch zu machen". Schütz' Aufgabe für die Berliner Versuche ("die ebenso gut nach meinem ersten Antrage auch von Herrn Prof. Diekerhoff übernommen werden konnte") bestehe "einzig und allein darin, ein unparteiisches Urtheil darüber abzugeben, ob die von mit bezw. die mit meinem Tuberkulosegift [...] behandelten Rinder Heilungsvorgänge zeigen".
Beil. 15: fehlt
Beil. 16: (eh., 2 S.): Br., August Laubenheimer an Emil von Behring, Höchst, 20.07.1898. Briefkopf: "Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning Höchst a. M.": Begleitschreiben zur Übersendung eines von Laubenheimer verfassten Textes "Erwiderung auf den Einspruch von Herrn Geh.Rath Koch gegen die Patentanmeldung, betr. Darstellung von hochwertigem Tuberkulose-Gift". Bezugnahme auf einen Brief Laubenheimers vom 02.08.1898 sowie einen Brief Kochs vom 20.07.1898, worin er mitteilt, dass er "gegen die abgeänderte Fassung des Patentanspruches Einwendungen nicht zu machen habe".
Beil. 17: fehlt
Beil. 18: fehlt
Beil. 19: fehlt
Beil. 20 (Typoskript m. hs. Erg., 4 S. (Abschr.)): "Remarks on the Behring Antitoxin Patent" / C. Fish, St. Louis Medical Gazette, Nr. 6, November 1898, engl.: Schilderung der Schönheiten Marburgs nach eigenen Reiseeindrücken, der Behringschen Besitztümer wie dem privaten Laboratorium ("the castlelike laboratory" = Schlossberglaboratorium), den Gehegen und Koppeln für die Versuchstiere etc. Beschreibung der als äußerst modern bezeichneten Einrichtung des Schlossberglaboratoriums und Kritik an der Verschwendung hoher Geldbeträge ("The fact ist hat few people [Behring, Koch] are aware of the enormous sums that often are sunk in a single experiment") und den Patentstreit mit amerikanischen Firmen (Bezugnahme aug den Artikel in Philadelphia Medical Journal, Nr. 15). Über B.s Verdienste um die Entdeckung des Diphtherieantitoxins in Verbindung mit dem Prioritätsstreit mit Roux (they "are very good friends"). Zu Kochs "tuberculin failure". [Vgl dazu die Dokumente unter EvB/S 1a/2.]
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-07/T-II, j/Nr. 1197
Schilderung der Versuche zur Rindertuberkulose und der Differenzen mit Schütz in Berlin. - Vorgeschichte der Heilversuche an tuberkulösen Rindern für den Zeitraum von 1895 bis 1897 in Marburg und in Höchst. Behandlung von 30 Rindern mit Tuberkulosegiften und lebenden Tuberkulosekulturen, unterstützt von Libbertz und Casper (beide Höchst) sowie von Lingelsheim (Marburg). Behring habe die Erfahrung gemacht, "daß die Lehre Koch's von der ausschließlichen toxischen Wirksamkeit seines Tuberkulins auf tuberkulöse Individuen korrekturbedürftig war". Begründung. Was über die "zwischen dem Geheimrath Koch und mir bestehenden Differenzen in den Tuberkulosenarbeiten" zu sagen sei, wolle Behring am Schluss des Berichts ausführen [fehlt].
Notation: 3.11.3 - Tuberkulose
Register / zugehörige Dokumente:
Ruppel, Wilhelm G. [Höchst <Frankfurt am Main>, Prof. Dr.]
Steinmetz, Heinrich [1835-1915]
Sterneberg, ... [Berlin, Mann]
Laubenheimer, August [1848-1904]
Lingelsheim, Walter von [1866-]
Dieckerhoff, Wilhelm [1835-1903]
Bretonneau, Pierre [1778-1862]
Wilhelm <Deutsches Reich, Kaiser, II.>
Farbwerke Vormals Meister, Lucius und Brüning <Höchst, Frankfurt>
Signatur: EvB/W 10
Alte Signatur: 08-08/T II, n/Nr. 2000
Kurvenblatt über Gewicht, Temperatur, Tetanusgiftgabe und Blutentnahmemenge des Tetanus-Pferdes "N° 2 Adolf".
Notation: 1.1 - Versuche
Signatur: EvB/B 1/26
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1033/Dok. 0000162
Bericht über B.s Zukunftspläne und den gegenwärtigen Stand seiner wirtschaftlichen Unternehmungen. - Der geschäftliche Vertrieb des Tuberkulose-Impfstoffs für Rinder, des Diphtherieserums und des Tetanusserums könne problemlos von Marburg aus laufen, doch die Herstellung von Säuglinsmilch und von Tuberkuloseheilkörpern sei komplizierter. Dennoch habe er seit dem Berliner Vortrag (18.01.1904) solche Fortschritte gemacht, dass er 200 Milchkühe unterbringen könne, die Milch für über 100.000 Mark pro Jahr produzieren könnten. Mit der Milch könnten zudem Tuberkuloseheilkörper verabreicht werden, was den Umsatz um das Doppelte steigere. B. Verfahren mache die Milch transportfähig und versorge die Großstädte ohne Vermittlung von Milchhändlern. - Er erwähnt ein Patent für die Herstellung von Dauermilch. - Idee zur Behandlung wohlhabender "tuberkulöser und schwindsuchtbedrohter Patienten" in Sanatorien nahe Marburg und auf Capri, wo er gleichermaßen Terrain besitze. Bezüglich des Milchgeschäfts stehe er mit mecklenburgischen, schlesischen und österreichischen Milchproduzenten sowie mit Milchhändler Bolle in Kontakt. Tuberkulose-immun gemachte Kühe könne er von Erzherzog Friedrich von Österreich, Prinz Ludwig von Bayern und mehreren Grafen von Schwerin beziehen. - Ob D. am Plan einer Gesellschaftsgründung festhalten wolle, und wenn ja, ob er "mit dem Zweimillionen-Projekt oder dem Einmillionen-Projekt den Anfang machen" wolle, weiterhin ob sich noch "Milch-Interessenten als Gesellschafter" beteiligen würden.
Notation: 2.2.1 - EmpfängerInnen A-Z
Signatur: EvB/W 18
Alte Signatur: 08-08/T II, k/Nr. 2284
Pyocyaneus, Färbung mit Ziehlscher Lösung. Zur Pyacyaneusgiftgewinnung, Pyocyanueus-II und Tulase II, Wachstumshemmung von Pyocyaneus durch Tulase, Versuche mit Rinderleber von geschlachtetem Tier, Herstellung des Diphenols, Versuche mit Tulase, Perhydrase-Verfahren, Desinfektionsversuche mit Diphenyl und Diphenol, Einfluss von Diphenol auf das Wachstum von Bact. Coli in Nährbouillon, Tulaselaktin, Hepin-Tabellen, Normal-Sufonin, Fünffach-Normal-Sufonin, Tulaselipin, Liste von Präparaten "Dr. Römer für Argentinien", Lipin-Gewinnung, Herstellung von Tulase-Lipinen, Verarbeitung von Tuberkulase zu T-Lipin und T-Protein, Verarbeitung von frischer Tuberkulase I zu T-Lipin und T-Protein, Tulase-Lytin-Gewinnung, Bovovaccin-Emulsionen, Untersuchung der Keime in der Milch (Vollmilch, Magermilch, Rahm), H2O2-Milch, Unterschied in der Rahm-Absonderung erwärmter und nicht erwärmter Milch, Wasserstoffsuperoxyd-Konzentration, Untersuchung mit Rahm aus Marbach-Milch, Untersuchung mit Bolle-Milch, Liste über den dem Reichsgesundheitsamt gelieferten Bovovaccin, Tabelle zur Wirkung verschiedener Tb-Prärparate auf Meerschweinchen, Virulenzprüfung von Bovovaccin-Emulsion, Prüfung verschiedener Präparate auf Tuberkulinwirkung, Prüfung der Löslichkeit von Tetanus-Trockenserum, "Deycke - Much. Untersuchungen über endo-bazilläre Eiweißkörper. (Medizin. Klinik 1908. S. 401)", Tabellen über Gewinnung von Tuberkulin ("Ausbeute an Tb."), "Literatur über Katalase etc. von Battelli aus dem Chem. Centralblatt" von 1903 bis 1906. Glyzerinbestimmungen in Tuberkulin. Selbstkosten von Nährböden. "Herstellung von concentriertem Tuberkulin durch Eindampfen und Entfernen des Glycerins". "Kann durch fraktionierte Alkoholfällung aus Tuberkulin der Träger der Tub-Wirkung isoliert werden?". "Empfindlichkeits-Prüfung durch kutane Tub-Injektion an M.[eerschweinchen], die am 14. IV. 09 mit verschieden starken Dosen von Bv.-Emulsion inficiert wurden". "Tuberkulinlösung zur Introkutan-Reaktion bei Rindern". "Preise für Tub-Lösung zur Introkutanen Reaktion". Infektionsversuche mit Bovovaccin-Emulsion. "Einfluss der Reaktion der H2O2-Lösung auf die Zersetzung des H2O2 durch Hepin". "Selbstkosten von Hepin". "Fällung von Hepin mit Essigsäure", Herstellung von Endo-Närböden, Herstellung von Blutegelextrakt. "Bestimmung der katalytischen Energie in Tr. Hepin". Tetanusheilserum. "Tuberkulin nach Dennys". "Tuberculin-Lösung zur Quantitativen Tub-Prüfung nach Pirquet". "Literatur Tetanusserum".
Notation: 1.1 - Versuche