Siebert habe auf Behrings Wunsch mit diesem zusammen ein Telegramm an Schoch unterzeichnet ("entschieden für Annahme der Schochschen Anerbietung, Diphtherieserum jetzt genügend vorhanden"). Unklar sei, ob die Behringwerke G.m.b.H. Ausfuhrgenehmigung für Diphtherieserum und Tuberkulin erhielten. Für die Ausfuhr von Tetanusserum werde "keinesfalls" eine Genehmigung erteilt. - Tierarzt Rüder [eh.: "Rüther"], momentan Assistent bei Geheimrat Schütz in Berlin, sei bereit, bei den Behringwerken G.m.b.H. anzufangen. Gehaltsfrage. - Friling glaube mit Typhus- und Choleraimpfstoffen Geschäfte machen zu können, Siebert könne diese liefern. Der Typhusimpfstoff werde momentan von Geheimrat Matthes, Professor Zangemeister und Sanitätsrat Sardemann erprobt. - Über die finanzielle Situation (Futter, Neueinrichtungen, Gehalts- und Lohnzahlungen für das Personal). - Privates (Grüße an Frau und Schwester).

Siebert habe vom Leiter des Frankfurter Prüfungsinstituts erfahren, dass in der Medizinalabteilung des Kriegsministeriums "noch ganz enorme Mengen von Cholera- und Typhus-Impfstoff [...] lagerten". Anfragen zu Prof. Brauer (Empfehlung einer mit serologischen Arbeiten vertrauten Laborantin) und dessen Besuch in Marburg, zu Günthel (Stallbau auf Elsenhöhe). Das Jägerregiment zu Pferd, Langensalza, habe vier Serumpferde angeboten, Rüther solle hinfahren. Gruß an Söders Gattin, Erwähnung eines Treffens mit Justizrat Auth.

Antwort auf Sieberts Briefe vom 23.04.1915 (betreffend Auth, die Lagerung von Cholera- und Typhusimpfstoff im Kriegsministerium; Rückfrage zur Weigerung Behrings, die Räume des Hygieneinstituts mitbenutzen zu lassen) und 24.04.1915 (Vermietung der Zementhalle durch Behring, zur Einkommenssteuer in Bremen und Preußen, diesbezügliche Rücksprache mit Landrat von Löwenstein, Marburg). Mitteilung der Adresse Brauers (Hotel Adlon). Eine Laborantin könne auch Friling vermitteln. Günthel habe einen Plan für den Stallbau in Elsenhöhe ausgearbeitet. Grüße von Frau Söder.

Ergänzungsspunkte zum Protokoll vom 16.01.1916: Verwendung der Unterschrift nur nach Einwilligung, Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrates, zur geplanten Umwandlung der G.m.b.H. in eine Aktiengesellschaft und den finanziellen und rechtlichen Auswirkungen auf die Tantieme. Privates (zur Abreise des Ehepaars Söder).

Zum Verbleib zweier Briefe des Ehepaars Söder an das Ehepaar Behring.