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zu kleinschmidt, hans [1885-1977] BEHANDELTE PERSON
im Register
Personen und Körperschaften
(erzeugt 2023-12-15 20:12)
Signatur: EvB/B 196/190
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1045c/Dok. 0000855
"Ueber das neue Behringsche Schutzmittel gegen Diphtherie." Nach Auswertung der den Farbwerken zugesandten Publikationen von Behring sowie Kleinschmidt und Viereck erläutert und begutachtet R. im vorliegenden Bericht das Prinzip des von Behring entwickelten neuen Schutzimpfverfahrens, weist auf die Imponderabilien ("individuelle Schwankungen") und aufgetretenen Nebenwirkungen (lokale Reaktionen an der Injektionsstelle) sowie die daraus resultierenden Schlussfolgerungen und die Weiterentwicklung des Verfahrens hin und diskutiert im Rückgriff auf frühere Beobachtungen und Erfahrungen (Magdeburger Schutzimpfung, Kissling, Kleinschmidt und Viereck, ([Benno] Hahn und [Fritz] Sommer) auch das Problem der "scheinbar natürlich immunen Personen" mit nachweisbarem Antitoxingehalt im Blutserum. - Zur Brauchbarkeit und den Nachteilen des neuen Verfahrens [aktive Immunisierung] im Flächeneinsatz (dreimalige Impfung, Belästigung der Impflinge) und den Vorteilen der passiven Immunisierung: Durch Pferdeserum hervorgerufene anaphylaktische Reaktionen seien nun bei Verwendung von Rinderserum (einem "vollgültigen Ersatz") ausgeschlossen. Zudem sei fraglich, ob der durch aktive Immunisierung erzielte lang anhaltende Schutz, "der nicht generell eine[m] ganzen Volk verliehen werden kann, ein solch erstrebenswertes Ziel ist". - Zur Frage der Anaphylaxe beim neuen Verfahren und der nicht bekannt gemachten Zusammensetzung des neuen Mittels (geringe Mengen Pferdeserum, also artfremdes Eiweiß), zum späten Auftreten der Immunität ("im günstigsten Falle 10 Tage nach der Injektion", also kein unmittelbarer Schutz wie bei der passiv erzeugten Immunität), zur geringen Beständigkeit des neuen Schutzmittels, das "beständiger Veränderung" unterworfen sei. Man müsse daher vor dem Betrieb des neuen Mittels solange abraten, "wie nicht für seine konstante Zusammensetzung genügende Garantien geboten werden können". R. empfiehlt die staatliche Prüfung des Impfstoffes und wirft abschließend die Frage auf, "ob eine Prüfung des Impfstoffes überhaupt durchführbar ist, was bei dem äusserst labilen Verhalten von Toxin- und Antitoxingemischen als äusserst fraglich zu bezeichnen ist".
Signatur: EvB/B 196/207
Datum ermittelt, Abschr. vom 24.11.1915
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1045c/Dok. 0000871
Zu der von B. entwickelten neuen "vorbeugenden Diphtheriebekämpfungsmethode" und den Problemen ihrer Einführung. B. hofft auf Unterstützung durch die Medizinalabteilung des Ministeriums des Inneren. Dort arbeiteten beamtete Ärzte "nach erlangtem Urteil über die wissenschaftliche Begründung meiner Methode und nach genauer Bekanntschaft mit ihrer Technik und den Dosierungsverhältnissen unentgeltlich mit". Eine Einführung in die Technik und die Auswertung des Impferfolges übernehme B.s früherer Mitarbeiter H. Kleinschmidt, nun Privatdozent an der Charité-Kinderklinik. Bis auf weiteres wolle er seinen Impfstoff "TA" zur Förderung seiner neuen Methode unentgeltlich abgeben. - Zu den Hemmnissen, die der Einführung im Wege stünden. Bezug auf Konferenz vom 23.11.1915 zwischen Stadt-Medizinalrat Weber und den Direktoren der städtischen Krankenhäuser Baginsky und Klemperer. Ministerialdirektor Kirchner habe B. in Berlin nicht erreicht.
Signatur: EvB/L 243
Beil. 1 (Dr., 2 S. (Abschr.)): Begleitschreiben zu einem beiliegenden Bericht über B.s neue vorbeugende Diphtheriebekämpfungsmethode, die nur durch Unterstützung durch die Medizinalabteilung des Ministeriums des Inneren zum Erfolg führen könne. Unterweisung in die Technik biete Bs. früherer Mitarbeiter Kleinschmidt, jetzt Assistent an der Kinderklinik der Charité unter [Adalbert] Czerny, an [vgl. Brief Kleinschmidts an B. vom 25.11.1915, EvB/B 73/2]. Bericht über eine mehrstündige Konferenz mit Stadt-Medizinalrat Weber und den Direktoren städtischer Krankenhäuser, Baginsky und Klemperer mit dem Ergebnis, dass nur ein Eingreifen des Ministeriums des Innern die Schwierigkeiten bei der Einführung der neuen Methode der Diphtheriebekämpfung beheben könnte. Zur unentgeltlichen Abgabe seines Impfstoffes "T.A." sei B. bereit.
Beil. 2 (Dr., 3 S. (Abschr.)): Vorbeugende Diphtheriebekämpfung: Darstellung der von B. entwickelten neuen Methode der Diphtherieverhütung. Diese ermögliche ähnliche Erfolge wie Jenners Pockenschutzimpfung und die antitoxische Tetanusprophylaxe "seit ihrer zielbewußten Handhabung durch die Medizinalabteilung des Kriegsministeriums im jetzigen Kriege". Nach B.s Empfehlung werde das von deutschen Serumproduzenten gelieferte Tetanusserum in erster Linie "für die prophylaktische Behandlung" verwandt. Die befürchtete Anaphylaxiegefahr sei gering, da die "Proteïndosis vom Diphtherieserum viel kleiner ist, wie [sic!] die in 10 bis 20 Antitoxineinheiten enthaltene Proteïnmenge vom Tetanusserum". Für die Überprüfung des prophylaktischen Wertes des Diphtherieschutzmittels biete die gegenwärtig in Berlin herrschende Diphtherie-Edpidemie eine gute Gelegenheit. - Ausführliche Beschreibung der Zusammensetzung des Impfstoffes "T.A." [= Diphtherie-Toxin und Diphtherie-Antitoxin], der Methode und der zum Einsatz kommenden Dosis. Die Statistik biete den Beweis für die Wirksamkeit. Leider seien die Versuche in Hamburg und Magdeburg sowie in Norwegen und Holland durch den Krieg unterbrochen worden. Aus verschiedenen Gründen setze die "T.A."-Schutzimpfung zwar die prozentuale Morbiditätsziffer herab, annulliere jedoch nicht die Morbidität. Wenn, wie B. vorschlage, "die Schulkinder bis zu 14 Jahren einigermaßen lückenlos nach meiner kombinierten Methode schutzgeimpft werden, [und die Morbidität] um das Fünffache herabgedrückt wird", dann werde das Ergebnis "zu ausgedehnterer Anwendung ermuntern und schließlich vielleicht zur obligatorischen Durchführung gebracht".
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-07/T-II, j/Nr. 1271
Zur Diphtherieschutzimpfung. B. dankt für die in Aussicht gestellte Unterstützung bei seinem Plan, "die Diphtherie als Volkskrankheit nach dem Vorbild der Pockenimpfung präventiv zu bekämpfen". Von Ministerialdirektor Kirchner habe er trotz der Befürwortung durch den Kultusminister [= August von Trott zu Solz] und Unterstützung vonseiten Baginskis und Klemperers keine Hilfe zu erwarten.
Notation: 3.11.1 - Diphtherie
Signatur: EvB/F 1/14/16
Stempel: "gez. Dr. Bieling"
Alte Signatur: 08-01/X-I/Nr. 2342
Über die Fortschritte bei der Vorarbeiten zur geplanten Behring-Biographie. Plan der Kontaktaufnahme zu Kleinschmidt in Köln (Geschichte der Tuberkulose-Impfung), zu Wladiwiroff (mit unklarem Bezug). Über neue Brieffunde (von Bouchard aus Paris), den eigenhändigen Entwurf einer polemischen Abgrenzung von Paul Ehrlich. Goldscheider erhalte eine Abschrift des Lebenslaufes Behrings [vgl. Brief Richard Bielings an Alfred Goldscheider vom 07.07.1932].
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