Antwort auf eine Anfrage zu Dr. Jakowleff: Es sei für Behring vollkommen ausgeschlossen, dass sein Institut Diphtherieserumprüfungen für auswärtige Serumlieferanten übernehme. Weder Jakowleff noch sein Institut seien ihm bekannt, Behring ermächtige die Farbwerke Höchst, energisch gegen Jakowleff vorgehen. - Behring habe bei der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden "Atoxische Sera" ausgestellt, die keine Serumerkrankung erzeugen. Das Behringwerk wolle in Kürze "Gereinigtes Tetanusheilserum", bei dem dank Reinigung des Heilserums die "'anaphylaktischen' Nebenwirkungen" vermieden werden, dem geschäftlichen Verkehr übergeben. Anfrage an die Farbwerke Höchst, ob das von Behring entwickelte Verfahren auch für die Diphtherieheilmittel, insbesondere für prophylaktische Zwecke, angewandt werden dürfe und vertragskonform sei, bzw. ob das gereinigte Diphtherieserum einigen Kliniken zu Testzwecken zugänglich gemacht werden könnte. Die klinische Prüfung solle nach Vorschlag Bs. in der Frankfurter Prüfungsstation geschehen. Hinweis auf baldige Publikation der Angelegenheit [vermutl.: "Ueber ein neues Diphtherieschutzmittel, in: Deutsche medizinische Wochenschrift, Nr. 19, 1913, S. 873-876].

Nachschrift zum Brief vom 19.192.1911: Römer habe in drei Jahren fünf Untersuchungen an Diphtherieheilserumproben für Jakowleffs Firma gemacht, mit dem Vorbehalt, dass B.s Institut "damit nichts zu tun habe". Römer wolle nun keine weiteren Diphtherieserumuntersuchungen für die russische Firma vornehmen.