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zu geissler, heinrich [xa-de] BEHANDELTE PERSON
im Register
Personen und Körperschaften
(erzeugt 2023-12-15 20:04)
Signatur: EvB/F 5/1
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Nur W. sei in der Lage, "eine genaue Darstellung über die Art und Weise der Entdeckung des Diphtherieheilserums" zu geben. So besitze er die "Originalprotokolle der ersten grossen Tiere, deren Serum zur Behandlung der ersten Kinder auf der v. Bergmannschen Klinik in Berlin Ende Dez. 1891 diente". Diese Tiere habe W. selbst immunisiert. Es existierten auch Protokolle über immunisierte Meerschweinchen und besonders Hunde, deren Immunisierung als die "sicherste [Methode] zur Gewinnung von Heilserum" gelte (Hinweis auf Publikation durch W. 1893 im "Archiv für Hygiene"). - Gründe für die Zusammenarbeit mit Behring ("Behring's gewaltige eigenartige Persönlichkeit nahm mich ganz gefangen.") und das Interesse an der Diphtherie, die W. aufgrund einer eigenen Erkrankung und durch seine Tätigkeit als Unterarzt in der Henochschen Kinderklinik (Charité) im Jahr 1894 kenne. Als Mitautor beim Aufsatz in der "Deutschen medizinischen Wochenschrift" habe er deshalb nicht fungieren wollen, um Behring "die "Alleinentdeckerfreude zu lassen". Zudem habe Behring in seinen Publikationen stets W.s Verdienste hervorgehoben. - Durch die Behandlung des von Koch übernommenen algerischen Hammels (W. impfte ihm seine virulenteste Diphtheriekultur ein, das Tier starb) wurde eine Methode zur Herstellung des Serums entwickelt. Dieses wurde am 20.12.1891 in Zusammenarbeit mit Stabsarzt Geissler den diphtheriekranken Kindern in von Bergmanns Klinik eingeimpft - ohne Behring, der sich wegen gesundheitlicher Probleme ("Sehstörungen") auf Rat Goldscheiders zur Kur in Wiesbaden aufhielt. - Unterstützung bei den Tierversuchen (Schafe) habe W. durch seine Braut in Friedeberg erhalten. Zur Belieferung der Heubnerschen Kinderklinik mit Serum für Versuche an kranken Kindern. "Behrings Kaufmanngenie - er war ein ausgezeichneter Kaufmann - gelang es die Höchster Farbwerke für die Sache zu interessieren", mit der Folge, dass 1893 ein großer Tierstall für Pferde (Blutserumlieferanten für Tetanusheilserum) neben Kochs Institut "im sogenannten Dreieck bei der Charité unter den Stadtbahnbögen" entstand. Roux habe 1894 beim Kongress in Budapest für das Heilserum "Propaganda" gemacht. Hinweis auf W.s Publikation "Über die Vererbung der Di[phtherie]-immunität" (1895). - Privates: Behrings Schwester [Emma Schumburg] habe Behring von 1892 bis 1894 sorgsam gepflegt. "Bei der Taufe seines ersten Sohnes [Fritz] waren Roux-Paris, Löffler-Greifswald und ich selbst als Paten bei dem Kinde in Marburg; es war dieses Fest ein wahres Fête d'esprit, eine Siegesfeier über die Diphtherie." - "Die Zusammenarbeit mit Behring war bei seinem Naturell vielfach nicht leicht, und gelegentlich gab es Differenzen, die aber im Hinblick auf die Grösse des uns beschäftigenden Problems schnell immer beigelegt wurden." Hinweis, Zitate und Kommentierung des Behring-Briefes an W. vom 18.03.1892 aus Wiesbaden (Differenzen wegen der Versuche an kranken Kindern in der Klinik von Bergmanns). Über die weitere Zusammenarbeit mit Behring in Marburg (Tuberkulose, Pest, Milzbrand). Bekräftigung seines Anspruchs, "nach Behring die grössten Verdienste um die Entdeckung des Di-Heilserums zu haben". Zum Verlust des Posener Hygiene-Instituts und zur neuen Arbeitsstätte in Landsberg an der Warthe (Preußisches Hygiene-Institut).
Notation: 5.1.2 - Sonstige Briefe
Register / zugehörige Dokumente:
Bergmann, Ernst von [1836-1907]
Goldscheider, Alfred [1858-1935]
Behring, Fritz von [1898-1966]
Löffler, Friedrich [1852-1915]
Farbwerke Vormals Meister, Lucius und Brüning <Höchst, Frankfurt>
Königliches Institut für Infektionskrankheiten <Berlin>
Navigation:
Signatur: EvB/B 1/178
Briefkopf: "Stabsarzt Dr. Behring / Institut für Infektionskrankheiten Königliche Charité / Berlin"
Br. erwähnt bei Schulte (2001), S. 53
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1046/Dok. 0000884c
Bergmann, mit dem B. gesprochen habe, bringe (dank der Unterstützung Geisslers) Zeit, Mittel und Verständnis für die nicht näher beschriebene "Sache" auf. Demnächst benötigten sie das Hammelserum.
Notation: 2.2.1 - EmpfängerInnen A-Z
Signatur: EvB/B 1/187
Briefkopf: "Stabsarzt Dr. Behring / Institut für Infektionskrankheiten Königliche Charité / Berlin" [Wort unterstrichen, eh.: "W."]
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1046/Dok. 0000885f
Weitere Änderungen und Abstimmungen in der gemeinsamen Publikation [= "Ueber Immunisirung und Heilung von Versuchsthieren bei der Diphtherie", in: Zeitschrift für Hygiene 1892, 12, 10-44]. Prioritätsfragen und Verfügungsrechte bezüglich der Diphtherieforschung. Abgrenzung vom Institut für Infektionskrankheiten, namentlich von Koch. Koch, von Bergmann, Rubner und Schütz sollten nebeneinander genannt werden. - Weitere Versuche wolle B. mit privaten Mitteln fortsetzen, bittet deshalb um Zusendung von Tetanusheilserum von Schütz und Diphtherieserum, Filtrierpapiere mit Tetanussporen bzw. Tetanusgift. Vorschlag weiterer Veröffentlichungen W.s gemeinsam mit Geissler bzw. Salzmann in diversen Fachzeitschriften. - Zum Gesundheitszustand.
Notation: 2.2.1 - EmpfängerInnen A-Z
Register / zugehörige Dokumente:
Signatur: EvB/B 1/190
Briefkopf: "Stabsarzt Dr. Behring / Institut für Infektionskrankheiten Königliche Charité / Berlin" [Wort hs. durchgestrichen, eh. überschrieben "W."]
Br. erwähnt bei Schulte (2001), S. 120, 124
Ländercode UNIMARC: XA-DE
Alte Signatur: 08-01/k-I/Nr. 1046/Dok. 0000885i
Persönliches, Freundschaftliches. B. empfiehlt W. zu heiraten. Taktiken zum Umgang mit Rubner und zum Gelderwerb. Dringender Rat, selbstständig zu publizieren, eventuell auch mit Salzmann oder Geissler, das ganze Gebiet der Diphtherie- und Tetanusfrage stünde ihm offen, und es würde B. freuen, "wenn das Endresultat einen wesentlichen therapeutischen [Wort unterstrichen] Fortschritt für den Menschen [Wort unterstrichen] in Aussicht stellt". - Zur gemeinsamen Arbeit ("Diphth.-Hammel").
Notation: 2.2.1 - EmpfängerInnen A-Z